Samstag, 12. November 2016

Auswertung-Umfrage: Religiosität im Alltag


In unserer Umfrage haben wir uns damit beschäftigt, wie sehr uns unsere Religion im Alltag beeinflusst. Insgesamt haben bei unserer Online-Umfrage mehr als 60 Personen aller Altersgruppen teilgenommen. Mit den Fragen haben wir möglichst viele Themengebiete ansprechen, alle befassen sich mit dem Thema Religiosität im Alltag. Mithilfe der Umfrage können wir Fragen wie zum Beispiel “Wie religiös ist die heutige Jugend?” beantworten.
Mit derselben Frage hat sich auch die Studie der Bertelsmann Stiftung beschäftigt. Auch sie haben eine Umfrage über einen längeren Zeitraum laufen lassen.

Ergebnis der Umfrage der Bertelsmann Stiftung:

Bei der Auswertung der Umfrage der Bertelsmann Stiftung, hat sich folgendes herausgestellt:
Die Anzahl der Menschen die sich als religiös bezeichnen hat in den vergangenen Jahren spürbar abgenommen. Mittlerweile gehören viele sogar gar keiner Konfession mehr an oder können sich nicht mehr mit ihrer Eigenen identifizieren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich unsere Gesellschaft in Deutschland in den vergangenen Jahren von einer Industriegesellschaft zu einer Dienstleistungsgesellschaft entwickelt hat. Der Ausbau des Rechtsstaates und ein allgemein höherer Lebensstandard trugen ebenfalls dazu bei, dass viele eine Konfession nicht mehr als notwendig ansehen. Die Konfession spielt heute für die meisten nicht mehr die entscheide Rolle, wie früher, als allein der Glaube die Menschen vor dem Verhungern bewahrte. Die Rationalisierung des Weltbildes sowie die Pluralisierung von Weltdeutungsangeboten sorgten ebenfalls für eine sozusagene Abwerbung der Menschen von ihrer Konfession.
Durch die Ausbreitung einer Konsum- und Erlebniskultur haben religiöse Welterklärungen an Bedeutung verloren und dazu beigetragen. Dadurch haben sich immer mehr Alternativen zu den bekannten Religionen gebildet.  

Das folgende Zitat beschreibt das Endergebnis der Bertelsmann Stiftung:

Religion hat im öffentlichen Leben in Europa an Bedeutung verloren, bleibt aber eine bedeutsame Kraft.
(Quelle: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/religionsmonitor/projektthemen/ergebnisse-deutschland/)

Durchführung der Umfrage:

Um eine möglichst hohe Anzahl an Antworten zu erhalten, haben wir eine Website erstellt, welche unter dem folgenden Link erreichbar ist: www.religionmsg.blogspot.com.
Auf dieser stellten wir Informationen für die Befragten zusammen und führten dort eine onlineumfrage um. Der Link wurde von unserer Gruppe an ausgewählte Personen verteilt, welche von ihrem Smartphone, Tablet oder PC die Umfrage durchführen konnten. Beim schließen der Umfrage, hatten mehr als 60 Befragte geantwortet, die Website wurde über 200 mal aufgerufen.

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Um unsere Umfrageergebnisse richtig einordnen zu können ist das Durchschnittsalter und das Geschlecht wichtig. Bei unserer Umfrage waren 3 von 4 Personen zwischen 10 und 20 Jahren. Die restlichen 25 Prozent waren größtenteils zwischen 21 und 60 Jahren alt. Nähere Information sind in Bild 1 Abzulesen.

religion2.PNGUnsere Umfrage wurde von mehr weiblichen als männlichen Personen durchgeführt, teilt man den Prozentsatz ,,sonstiges” auf in männlich und weiblich haben ca. 55% weibliche Personen geantwortet und 45 % männliche (Bild 2). Eine sehr wichtige Information ist, welcher Religion unsere Befragten angehören. Diese Information ist dem Bild 3 zu entnehmen: Die Umfrage wurde in einem evangelischen Religionsunterricht einer Schule durchgeführt, weshalb es wenig überrascht, dass mehr als die Hälfte der Befragten Protestanten sind ca. 20 % Katholiken und ca. 15% keiner Religion angehören.


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Außerdem gehören mehr als 13% einer anderen Religion oder Glaubensgemeinschaft an. Welche diese anderen Glaubensgemeinschaften sind, ging aus der Umfrage nicht hervor .




Beginnen wir nun mit der Auswertung und Interpretation unserer Umfrage:

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Unsere erste Frage befasst sich mit der Stärke der Religion im Leben unserer Befragten. Hierbei lässt sich ein breites Mittelfeld erkennen, welche ihre Religiosität zwischen 2 und 4 in einer Skala von 1 bis 5 einordnet. Fast 80 % finden sich in diesem Mittelfeld wieder.  


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Eine weitere Frage ist, wie oft unsere Befragten den Gottesdienst besuchen. Dem Tortendiagramm ist zu entnehmen, dass ein großteil der Befragten eher selten einen Gottesdienst besucht. Nur 25% gehen häufiger als 1 mal pro Monat in einen Gottesdienst.

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Passend dazu ist die Folgefrage, wie Menschen in ihrer Gemeinde tätig sind:
Erstaunlich ist hierbei, dass mehr als 30% sich in ihrer Gemeinde betätigen, obwohl weniger als 25% mehrmals pro Monat einen Gottesdienst besuchen. Scheinbar gibt es heutzutage in Glaubensgemeinschaften viele Treffpunkte und Organisation die sich nicht direkt mit einem Gottesdienst  befassen

religion10.PNGEine andere Frage befasste sich mit dem Thema des Kirchen Images bei den Befragten. Klar positioniert für Kritisch hat sich kaum jemand bzw. für völlige Akzeptanz . Es sind kaum mehr als 15%. Stattdessen haben dich die Meisten im Mittelfeld eingeordnet, was bedeutet, dass sie nicht alles was die Kirche sagt glauben, insgesamt aber nicht die gesamte Kirche hinterfragen. Das passt auch zur aufgeklärten heutigen Gesellschaft, die vieles Hinterfragen allerdings an ihrem Grund Glauben festhalten.

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Da viele Jugendliche an der Umfrage teilgenommen haben, ist die nächste Frage hauptsächlich auf die Schule zu beziehen.  Für mehr als ¾ der Befragten spielt die Religion in ihrem Schulalltag kaum oder nie eine Rolle. Auch dieses Ergebnis war schon vor dem Beginn der Umfrage zu erwarten, da man selbst im täglichen Schüleraustausch nichts anderes zu hören bekommt.


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Ein nicht besuchen eines Gottesdienst bedeutet allerdings nicht gleich ein Abwenden von seiner Religion. Mehr als 60% gaben an zu Beten und auch Meditation, Fasten und Bekreuzigung führen einige befragten durch.

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Die Frage welche religiösen Gegenstände im Alltag benutzt werden zeigt ein relativ deutliches Bild. Fast genau jeder 4. benutzt einen solchen. Dazu gehören als Konto hinzufügenmeistgenannter die Bibel, außerdem der Gebetswürfel, ein Kreuz, Gesangs- sowie normale Bücher


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Eine spezifische Frage für diesen Religion Workshop war die Frage des Gottesbildes. Knapp 40% der Befragten glauben an einen überweltlichen, persönlichen Gott, 20% besitzen den Glauben an einen überweltlichen, zurückgezogenen Schöpfer und lediglich 13% glauben daran, dass Gott und die Welt (insbesondere die schöpferische Natur) identisch sind. Weitere 35% glauben an ein anderes Gottesbild.
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Die spannendste Frage des Fragenkataloges war, die bezüglich des Lebens nach dem Tod. Fast 50% glauben an dieses, knapp 25% sprechen sich dagegen aus und das letzte Viertel weis es (noch) nicht.

Fazit:

-Der Glaube an Gott hat abgenommen

Die Kirche spielt laut unserer Umfrage in der derzeitigen Gesellschaft keine wichtige Rolle mehr. Die gesamte Religiosität hat abgenommen. Das liegt auch daran, dass Konfessionslose keine Diskriminierung mehr zu befürchten haben. Ein weiterer Grund dafür dass die Religiosität abgenommen hat, ist auch, dass der Glaube der vorherigen Generation (die Eltern der Befragten) sowie deren Erziehung nicht mehr so religiös geprägt war. Früher galt es als Pflicht, am Sonntag in die Kirche zu gehen. Heute sieht man, wenn man sonntagmorgens in die Kirche geht, dass überwiegend ältere Menschen den Gottesdienst besuchen. Jedoch werden kirchliche Angebote wie Jugendkreise oder Chöre noch immer von vielen Leuten regelmäßig genutzt oder besucht.  



Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Umfrage Website:






© JOSAPHAN